Solaranlage planen: In 7 Schritten zur grünen Energie
Eine PV-Anlage zu planen ist einfacher, als es auf den ersten Blick scheint. Doch bevor die ersten Solarmodule auf dem Dach montiert werden, braucht es eine durchdachte Planung der Solaranlage. Hier sind die wichtigsten Schritte:
1. Energiebedarf analysieren
Der erste Schritt beim Photovoltaik planen ist die Analyse des aktuellen und zukünftigen Stromverbrauchs.
Wichtige Fragen:
- Wie hoch ist der jährliche Stromverbrauch in Kilowattstunden?
- Wann verbrauche ich am meisten Strom? Morgens, mittags oder abends?
- Gibt es energieintensive Geräte wie Wärmepumpen oder E-Autos?
Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt verbraucht etwa 4000 Kilowattstunden pro Jahr. Wer eine Photovoltaikanlage planen möchte, sollte also eine Anlage wählen, die diesen Bedarf deckt.
2. Den perfekten Standort bestimmen
Nicht jedes Dach eignet sich gleichermaßen. Die optimale Planung der Solaranlage berücksichtigt daher folgende Faktoren:
- Ausrichtung:
Eine Südausrichtung bietet den höchsten Ertrag, was aber nicht heißt, dass Ost- und Westdächer grundsätzlich nicht rentabel sind.
- Neigungswinkel:
Optimal sind etwa 20 bis 35 Grad, Flachdächer benötigen spezielle Montagesysteme.
- Verschattung:
Schornsteine, Bäume oder Nachbargebäude können die Leistung der Module verringern.
3. Die richtige Größe wählen
Wie groß sollte die Anlage sein? Hier eine Faustregel, um die Solaranlage optimal zu planen:
- 1 Kilowatt-Peak (kWp) Photovoltaik liefert in Deutschland etwa 900 bis 1200 Kilowattstunden Strom pro Jahr.
- Ein Haushalt mit 4000 Kilowattstunden Verbrauch benötigt etwa 5 kWp.
- Wer ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe betreibt, sollte eine größere Anlage einplanen.
Es lohnt sich immer, etwas größer zu planen, um für die Zukunft gewappnet zu sein – wenn ihr Bedarf wächst, ist die notwendige Leistung so schon vorhanden.
4. Speicher oder kein Speicher?
Ein Stromspeicher ermöglicht es, mehr selbst produzierten Strom zu nutzen.
Vorteile eines Speichers:
- Solarstrom steht auch abends oder nachts zur Verfügung.
- Der Eigenverbrauch steigt, weniger Strom muss aus dem Netz bezogen werden.
- Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen.
Ohne Speicher wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist und vergütet – allerdings zu einem niedrigeren Preis als der eigene Strombezug kostet.
5. Förderungen nutzen
Eine Photovoltaikanlage zu planen ist besonders attraktiv, wenn Förderungen genutzt werden.
Möglichkeiten sind:
- KfW-Kredite und Zuschüsse für PV-Anlagen und Speicher.
- Regionale Förderprogramme, die je nach Bundesland variieren.
- Steuerliche Vorteile wie die Mehrwertsteuerbefreiung für kleine Anlagen.
Tipp: Förderprogramme werden regelmäßig angepasst, daher lohnt sich eine aktuelle Recherche.
6. Anbieter vergleichen
Beim Photovoltaik planen sollten mehrere Angebote eingeholt und sorgfältig verglichen werden, um die beste Lösung zu finden. Nicht nur der Preis spielt eine Rolle – auch Qualität und Service sind entscheidend.
- Qualität der Solarmodule und Wechselrichter:
Hochwertige Module bieten eine höhere Effizienz und eine längere Lebensdauer. Der Wechselrichter ist das Herzstück der Anlage und sollte zuverlässig und leistungsstark sein.
- Garantiezeiten und Serviceleistungen:
Hersteller mit langen Garantiezeiten stehen für Qualität. Ein guter Kundendienst sorgt für schnelle Hilfe bei Störungen.
- Montage- und Zusatzkosten:
Neben dem Anschaffungspreis sollten auch die Installationskosten und eventuelle Zusatzarbeiten wie Dachverstärkungen oder Verkabelung berücksichtigt werden.
7. Installation und Inbetriebnahme
Die Installation ist der entscheidende Moment, in dem aus der geplanten Solaranlage Realität wird. Hier muss alles reibungslos funktionieren, damit die Photovoltaikanlage effizient arbeitet und sicher ans Netz geht.
- Anmeldung beim Netzbetreiber:
Ohne offizielle Anmeldung darf die Anlage keinen Strom ins Netz einspeisen. Dieser Schritt sollte frühzeitig erfolgen, um Verzögerungen zu vermeiden.
- Montage durch einen Fachbetrieb:
Die Installation erfordert Präzision und Fachwissen. Ein erfahrener Installateur sorgt dafür, dass die Anlage optimal ausgerichtet und sicher befestigt wird.
- Anschluss und Inbetriebnahme der Anlage:
Nach der Montage wird die PV-Anlage ans Hausnetz angeschlossen und auf einwandfreie Funktion geprüft.
- Überprüfung der Leistung und Einspeisung:
Mit einem Monitoring-System lässt sich die Stromproduktion in Echtzeit kontrollieren. So können mögliche Fehler schnell erkannt und behoben werden.
Nach der Inbetriebnahme beginnt die Zeit der Einsparungen und der nachhaltigen Energiegewinnung – Ihre eigene Stromproduktion läuft!