Wie läuft die Wartung einer Solaranlage ab?
Die Wartung Ihrer Solaranlage ist ein Mix aus Technik, Erfahrung und detektivischem Spürsinn. Dabei geht es nicht nur um das bloße Nachziehen von Schrauben oder das Entfernen von Laub. Es geht darum, mit geschultem Blick, präzisen Messgeräten und dem nötigen Know-how selbst kleinste Unregelmäßigkeiten aufzuspüren, bevor sie zu einem echten Problem werden.
Gerade bei hohen Investitionen wie einer PV-Anlage lohnt sich ein präventiver Blick hinter die Kulissen. Sie umfasst:
Sichtprüfung: Von Schrauben und Schräubchen
Zuerst wird Ihre PV-Anlage auf äußere Schäden untersucht: Gibt es Risse in den Modulen? Haben sich Halterungen gelöst? Gibt es Spuren von tierischen Untermietern?
Auch lose oder rostige Schrauben können ein Hinweis auf Materialermüdung sein – besonders bei älteren Dachkonstruktionen. Schon ein lockeres Kabel kann auf Dauer für große Verluste sorgen. Und wenn sich ein Ast über ein Modul schiebt, kann das ganze Panel streiken. Solche scheinbaren Kleinigkeiten summieren sich schnell zu echten Ertragseinbußen.
Elektrische Prüfung: Watt ist los?
Bei der Wartung Ihrer PV-Anlage kommt der Elektriker ins Spiel. Stromstärke, Spannungswerte, Erdung – alles wird geprüft. Besonders im Fokus: der Wechselrichter. Er wandelt den Gleichstrom der Module in nutzbaren Wechselstrom um und ist das Herzstück jeder PV-Anlage.
Wenn hier etwas aus dem Takt gerät, merkt man das direkt am Ertrag – oder an einer blinkenden Fehlermeldung im Display. In manchen Fällen lässt sich der Fehler schnell beheben, etwa durch ein Software-Update oder das Ersetzen einer fehlerhaften Sicherung.
Doch auch größere Defekte, etwa durch Überhitzung oder Materialverschleiß, können sich hier bemerkbar machen – und dann wird es schnell teuer, wenn man zu lange wartet.
Thermografie: Die Solaranlage im Wärmebild
Mit speziellen Kameras spüren Profis sogenannte Hotspots auf. Das sind kleine, überhitzte Stellen, die langfristig Schäden verursachen können – quasi Sonnenbrand für Ihre PV-Module. Die Folge: Leistungsverluste, Brandgefahr und teure Reparaturen.
Hotspots entstehen oft unbemerkt durch Materialfehler, Verschattungen oder mikroskopisch kleine Schäden im Modulaufbau. Bleiben sie unbehandelt, können sie nicht nur einzelne Zellen beschädigen, sondern ganze Modulreihen in ihrer Leistung beeinträchtigen.
Eine regelmäßige Wartung Ihrer PV-Anlage erkennt solche Probleme frühzeitig und sorgt dafür, dass alles im grünen Bereich bleibt – auch bei 35 °C im Schatten.
Reinigung: Ja, aber gezielt!
Ob die Reinigung Teil der Wartung PV-Anlage sein sollte, hängt vom Standort ab. In der Stadt mit viel Feinstaub oder in der Nähe von Landwirtschaft (Stichwort: Blütenpollenparade) kann eine Reinigung den Ertrag merklich steigern. Auf dem Land? Da reicht oft auch Regenwasser.
Wichtig: Reinigen Sie Ihre Module nie mit dem Hochdruckreiniger. Das mag bei Terrassenplatten funktionieren – nicht aber bei empfindlicher Solartechnik.